Buddha sprach "Darum sei Achtsam"

Und Buddha sprach:


Einst kam ein Mann zu mir und beschimpfte mich, weil ich dem Weg folge und Liebe und Güte praktiziere. Ich aber schwieg und antwortete nicht. Die Beschimpfung hörte auf. Dann fragte ich ihn: „Wenn du deinem Nachbarn ein Geschenk bringst und er es nicht annimmt, kommt das Geschenk dann zu dir zurück?“ „So ist es „, antwortete der Mann. Ich sagte: „Du beschimpfst mich jetzt, doch da ich es nicht annehme, musst du diese unrechte Handlung wieder zu dir selbst zurücknehmen. Es ist wie das Echo, das auf einen Ton folgt, wie der Schatten, der einem Objekt folgt. Du entkommst niemals der Wirkung deiner eigenen Missetaten. Sei darum achtsam und lasse ab von unrechten Handlungen.


 

 


Der Mensch ist wie eine Menschenmenge, eine Ansammlung von Stimmen – ob wichtig oder unwichtig, konsequent oder inkonsequent -, und jede Stimme will ihn auf ihre Seite ziehen. Von all diesen Stimmen wird der Mensch zerrissen. Normalerweise ist man ein riesiges Durcheinander und in gewisser Weise wirklich wahnsinnig. Irgendwie kriegt man es hin. Irgendwie schaffst du es geistig normal auszusehen, aber es kochen immer wieder neue Schichten von Wahnsinn in deinem Inneren. Sie können jeden Augenblick hervorbrechen. Du kannst jeden Augenblick die Kontrolle verlieren, denn deine Kontrolle ist dir von außen aufgezwungen worden. Sie ist keine Disziplin, die aus dem Zentrum deines Seins kommt. Aus gesellschaftlichen Gründen, wirtschaftlichen Gründen, politischen Gründen hast du dir einen bestimmten Charakter aufzwingen lassen. Doch in dir gibt es viele vitale Kräfte, die gegen diesen Charakter sind. Sie sabotieren ständig deinen Charakter. Deshalb begehst du täglich viele Fehler, viele Irrtümer, auch wenn du manchmal spürst, dass du manches gar nicht tun wolltest. Ohne es zu wollen, begehst du immer wieder viele Fehler, denn du bist nicht Einer, du bist viele. Buddha nennt solche Fehler nicht Sünde, denn sie Sünde zu nennen heißt, dich zu verurteilen. Er nennt sie einfach falsches Verhalten, Fehler, Irrtümer. Irren ist menschlich, nicht zu irren ist göttlich. Und der Weg vom Menschlichen zum Göttlichen führt über die Achtsamkeit. Diese vielen Stimmen in dir können aufhören, dich zu quälen, dich hin und her zu zerren. Diese vielen Stimmen können verschwinden, wenn du achtsam wirst. In einem Zustand von Achtsamkeit begeht man keine Fehler. Nicht das man sie unter Kontrolle hat, aber in einem Zustand der Achtsamkeit, in einem bewussten, wachen Zustand, verstummen die Stimmen, die vielen Stimmen. Du wirst einfach eins, und was immer du tust, kommt direkt aus dem Kern des Seins. Das ist niemals falsch. Das muss verstanden werden.


In der humanistischen Psychologie gibt es eine Parallele die das Verständnis erleichtert. In der Transaktionsanalyse wird es das PAC-Dreieck genannt. P steht für parent (Eltern), A für adult (Erwachsener) und C für child (Kind). Das sind drei Ebenen, aus denen man besteht, wie ein dreistöckiges Haus. Das unterste Stockwerk ist das Kind, das zweite Stockwerk die Eltern und das dritte Stockwerk der Erwachsene. Alle drei existieren gleichzeitig.


Das ist dein inneres Dreieck und dein Konflikt. Dein Kind will das eine, die Eltern wollen etwas anderes, und dein erwachsener, rationale Verstand sagt wieder etwas anderes.


Das Kind sagt: „Lass uns Spaß haben!“ Für das Kind ist dieser Augenblick der einzige Augenblick. Nichts anderes gilt für es. Das Kind ist spontan, aber es ist sich der Konsequenz nicht bewusst – es kennt weder Vergangenheit weder Zukunft. Es lebt im Moment. Es hat keine Werte und keine Achtsamkeit, kein Bewusstsein. Das Kind besteht aus gefühlten Konzepten; es lebt durch Fühlen. Sein ganzes Wesen ist irrational. Natürlich kommt es in Konflikt mit anderen. Es kommt auch in Konflikt mit sich selbst, denn ein Gefühl lässt es eine Sache tun, und dann fühlt es plötzlich etwas anderes. Ein Kind kann niemals etwas zu ende bringen. In dem Moment, in dem es etwas vollenden könnte, hat sich sein Gefühl schon verändert. Es beginnt vieles, aber kommt niemals zum Ende. Ein Kind bleibt ergenisslos. Es hat Spaß, aber sein Spaß ist nicht kreativ, kann nicht kreativ sein. Es freut sich aber das Leben kann nicht nur durch Freude gelebt werde. Du kannst nicht ewig Kind bleiben. Du musst vieles lernen denn du bist nicht alleine hier.


Wärst du alleine, dann wäre es keine Frage. Du könntest ewig Kind bleiben. Aber die Gesellschaft ist da. Millionen von Menschen sind da. Du musst dich an viele Regeln halten, an viel Werte halten. Andernfalls gäbe es so viele Konflikte, dass es unmöglich wäre zu leben. Das Kind muss diszipliniert werden. Und hier kommen die Eltern ins Spiel. Die Stimmen der Eltern in dir sind die Stimmen der Gesellschaft, der Kultur und der Zivilisation.Diese Stimmen machen es dir mögölich, in einer Welt zu leben, in der du nicht alleine bist, in der es viele Einzelne mit widersprüchlichen Ambitionen gibt, in der es den Überlebenskampf gibt, in der es viele Konflikte gibt. Du musst dir deinen Weg bahnen und musst dabei sehr vorsichtig sein.


Die Stimme der Eltern ist die Stimme der Vorsicht. Sie macht dich zivilisiert. Das Kind ist wild; die Stimme der Eltern hilft ihm , zivilisiert zu werden. Das Wort „Zivil“ ist gut. Es bedeutet: jemand, der in der Lage ist, in einer „City“ zu leben, in der Lage ist, Mitglied einer Gruppe, einer Gesellschaft zu sein.


Ein Kind ist sehr diktatorisch. Das Kind glaubt, es sei der Mittelpunkt der Erde. Die Eltern müssen dir beibringen, dass du nicht der Mittelpunkt der Welt bist. Jeder glaubt das. Sie müssen dich immer mehr darauf aufmerksam machen, dass es viele Menschen auf der Welt gibt. Du ist nicht alleine. Du musst Rücksicht auf sie nehmen, wenn du willst, dass sie Rücksicht auf dich nehmen. Andernfalls wirst du zermalmt. Es ist eine reine Frage des Überlebens, der Politik, des politischen Kalküls.

Die Elternstimme erteilt Gebote, was man darf, was man nicht darf. Das Gefühl wird dabei einfach blind. Die Elternbringen einem Vorsicht bei, und das ist notwendig.


Und dann gibt es noch eine dritte Stimme in dir, die dritte Ebene. Wenn du erwachsen bist und nicht mehr von deinen Eltern kontrolliert wirst, ist deine eigene Vernunft herangewachsen und du kannst eigenständig denken. Das Kind besteht aus gefühlten Konzepten, die Elternstimme besteht aus erlernten Konzepten, und der Erwachsene besteht aus erdachten Konzepten. Und diese drei Ebenen kämpfen ständig gegeneinander. Das Kind sagt etwas, die Eltern sagen genau das Gegenteil, und die Vernunft safgt vielleicht wieder ganz etwas anderes.


Du siehst etwas leckeres zu Essen. Das Kind sagt: Iss nach Herzenslust! Die Eltern sagen, dass man zuerst einiges berücksichtigen muss: ob du wirklich Hunger hast oder nur der Geruch des Essens ist oder der Geschmack des Essens, den du magst. Ist das Essen denn wirklich nahrhaft? Ist es gut für deinen Körper, oder kann es dir schaden? Warte, hör auf uns, mach nicht zu schnell! Und dann gibt es noch den rationalen Verstand, den erwachsenen, der vielleicht etwas ganz anderes dazu sagt.

Dein erwachsenen Verstand muss nicht unbedingt immer mit der Stimme der Eltern übereinstimmen. Deine Eltern waren nicht allwissend. Sie waren ebenso fehlbar, ebenso menschlich, wie du es bist und du findest immer wieder Lücken in ihrem Denken. Immer wieder merkst du, das sie zu dogmatisch sind, abergläubisch, dass sie an Dummheiten glauben, an irrationale Ideologien. Deine erwachsenen Stimme sagt „nein“ , die Elternstimme sagt „du musst es tun“ , der erwachsene sagt „es bringt nichts, dass zu tun“. Und dein Kind zerrt dich ständig in eine andere Richtung. Das ist das Dreieck in dir.


Hörst du auf das Kind, werden die Eltern zornig. Ein Teil von dir fühlt sich also wohl, wenn du weiter so viel Eis isst, wie du willst, aber deine inneren Eltern sind zornig; ein Teil von dir verurteilt dich. Und dann bekommst du Schuldgefühle. Die gleichen Schuldgefühle, die du als Kind hattest. Du bist kein Kind mehr aber das Kind ist nicht verschwunden. Es ist da; es ist dein unterstes Stockwerk, deine Grundlage, dein Fundament. Folgst du dem Kind, folgst du deinen Gefühlen, dann werden die Eltern wütend, und du hast Schuldgefühle. Folgst du den Eltern, dann fühlt sie das Kind zu etwas gezwungen, was es nicht will. Dann fühlt das Kind, das man es unnötigerweise behindert, es fühlt sich missbraucht. Die Freiheit ist verloren, wenn du auf die Eltern hörst, und dein Kind beginnt zu rebellieren.


Wenn du auf die Eltern hörst, sagt dein erwachsener Verstand:“Was für ein Unsinn! Die hatten doch keine Ahnung. Du weißt es besser, du kennst die moderne Welt besser, du bist viel mehr auf der Höhe der Zeit. Diese Ideologien sind doch nur tote Ideen, völlig veraltet. Was kümmern sie dich?“ Wenn du auf deinen Vernunft hörst, hast du das Gefühl deine Eltern zu betrügen. Wieder lommen Schuldgefühle. Was tun? Es ist fast unmöglich, etwas zu finden, worauf sich alle drei Ebenen einigen könnten.


Das sind menschliche Seelenqualen. Nein, diese drei Ebenen werden sich in keinem Punkt jemals einig sein. Zwischen ihnen herrscht niemals Einigkeit.


Es gibt religiöse Lehrer die an das Kind glauben – zum Beispiel Lao Tse. Er sagt:“Es wird keine Einigkeit geben. Hör also nie auf die Elternstimme, die Gebote, die Alten Testamente. Lass alles sollen los und werde wieder zum Kind.“ Auch Jesus sagt das. Lao Tse und Jesus betonen beide, dass man wider zum Kind werden soll, denn nur mit dem Kind erlangst du deine Spontanität wieder, wirst du wieder Teil des natürlichen Flusses, des Tao. Ihre Botschaft ist wunderbar, scheint jedoch praktisch nicht durchführbar zu sein. Ja, ab und zu ist es geschehen, dass jemand wieder zum Kind geworden ist. Aber das sind solche Ausnahmefälle, dass es eigentlich unmöglich ist sich vorzustellen, dass die gesamte Menschheit wieder die Kindheit zurückholen wird. Es ist eine schöne Idee, wie ein Stern – in weiter ferne, doch nicht erreichbar.


Dann gibt es andere Lehrer wie Mahavir, Moses, Mohamed, Manu, die sagen: „Höre auf die Stimme der Eltern, höre auf die Moral,darauf, was die Gesellschaft sagt, was man dich gelehrt hat. Höre darauf und gehorche. Wenn du es in der Welt leicht haben willst, wenn du in Frieden in der Welt leben willst, dann höre auf die Eltern. Erhebe dich niemals gegen die Stimme der Eltern.


Diesem Grundsatz ist die Welt mehr oder weniger gefolgt. Doch dann fühlt man sich niemals spontan, man fühlt sich niemals natürlich. Man fühlt sich immer eingeschränkt, gefangen. Und wenn du dich nicht frei fühlst, kannst du vielleicht friedlich leben, doch dieser Friede ist wertlos. Wenn Friede nicht mit Freiheit einhergeht, kannst du ihn nicht akzeptieren. Wenn Friede nicht mit Glück einhergeht, kannst du ihn nicht wirklich annehmen. Er bringt dir Annehmlichkeiten, Behaglichkeit, aber deine Seele leidet. Ja, es hat auch einige wenige Menschen gegeben. Die durch die Stimme der Eltern ans Ziel gelangt sind, die Tatsächlich so die Wahrheit erfahren haben. Aber auch das kommt nur sehr selten vor. Und jene Welt gibt es nicht mehr. Vielleicht haben Moses, Manu und Mohammed in der Vergangenheit ihren Sinn gehabt. Sie haben der Welt Gebote gegeben: „Tu dies! Tu jenes nicht!“ Sie haben die Dinge einfach gemacht, sehr einfach. Sie haben einem nicht die Entscheidung überlassen; sie trauen einem nicht zu, das man in der Lage ist, selbst zu entscheiden. Sie geben einem vorgefertigte Formeln: „Dies sind die zehn Gebote, die ihr befolgen müsst. Tut es einfach, und alles was ihre euch erhofft und wünscht, wird eintreten. Ihr müsst nur gehorsam sein!“ In den alten Religionen wird zu viel Wert auf Gehorsam gelegt. Ungehorsam ist die einzige Sünde – so heißt es im Christentum. Adam und Eva wurden aus dem Garten Gottes vertrieben, weil sie ungehorsam waren. Gott hätte gesagt, sie dürfen die Früchte vom Baum der Erkenntnis nicht essen, und sie gehorchten nicht. Das war ihre einzige Sünde. Doch diese Sünde begeht jedes Kind. Der Vater sagt:“Geh nicht ins Kino“ und der Sohn geht hin. Der Vater sagt:“du darfst nicht rauchen“ und der Sohn probiert es aus. Die Geschichte von Adam und Eva ist die Geschichte eines jeden Kindes. Und die Folge ist ewige Verdammnis, Vertreibung,! Gehorsam – das sind die Religionen von Manu, Mohamed und Moses. Aber jene Welt ist vergangen, und viele Menschen haben die Wahrheit nie erkannt. Viele haben ein friedliches Leben führen können, sind gute Bürger geworden, gute und angesehene Mitglieder der Gesellschaft, aber das ist nichts besonderes.


Und dann gibt es noch den dritten Ansatz, dem es darum geht, erwachsen zu sein: Konfuzius, Patanjali oder moderne Agnostiker wie Bertrand Russel, alle Humanisten dieser Welt. Sie alle betonen: „Glaube nur an deine eigene Vernunft“. Das scheint allerdings sehr mühsam zu sein, so sehr, dass einem das Leben wie ein einziger Kampf vor kommt. Denn man ist von seinen Eltern erzogen und geprägt worden. Wenn man jetzt nur auf seine eigene Vernunft hört, muss man viele Dinge in seinem Wesen verleugnen. Eigentlich muss man sein ganzes Denken verleugnen. Es ist nicht leicht, es einfach zu löschen. Außerdem wird man als Kind ohne Vernunft geboren. Im Grunde ist man ein fühlendes Wesen; die Vernunft entsteht erst sehr spät. Sie eigentlich erst dann, wenn alles, was geschehen kann, bereits geschehen ist. Psychologen behaupten, ein Kind hätte etwa 75% seines ganzen Wissens bereits im Alter von 7 Jahren gesammelt. 75% seines Wissen besitzt ein Mensch mit 7 Jahren und 50% schon mit 4 Jahren! Und dieser ganze Prozess des Lernens findet ausschließlich in der Kindheit statt. Die Vernunft kommt erst sehr viel später. Sie ist ein Spätzünder; sie kommt erst dann wenn bereits alles passiert ist, was passieren muss.


Es ist sehr schwierig aus der Vernunft heraus zu leben. Man hat es versucht – hier und da ein Bertrand Russel. Doch niemand hat durch sie die Wahrheit erkannt, denn die Vernunft alleine reicht nicht aus.


All diese Blickwinkel sind ausprobiert worden, und nichts hat funktioniert. Buddhas Standpunkt ist völlig anders. Das ist sein einzigartiger Beitrag zur Entwicklung des menschlichen Bewusstseins. Es sagt: „Wähle keinen Blickwinkel, sondern gehe genau in der Mitte. Wähle weder die Vernunft, noch die Eltern, noch das Kind. Gehe genau in die Mitte aller Blickwinkel und bleibe still und werde achtsam. Sein Ansatzpunkt ist von ungeheurer Bedeutung, denn von dort hast du eine klare Perspektive des Seins. Lass die Antwort aus dieser Perspektive und Klarheit kommen. Man kann es auch anders Ausdrücken:“wenn du dich wie ein Kind verhältst, ist es eine kindliche Reaktion“. Sehr oft verhält man sich wie ein Kind. Jemand sagt etwas und du fühlst die verletzt. Du bekommst einen Wutanfall, ärgerst dich oder bist schlechter Laune, verlierst die Kontrolle. Später tut es dir dann sehr Leid – du hast dein Image verloren. Alle hatten dich für nüchtern gehalten, und jetzt hast du dich so kindisch benommen. Dabei ging es um gar nichts besonderes.


Oder du folgst der Elternstimme und denkst auch als Erwachsener, dass du immer noch von deinen Eltern beherrscht wirst. Du bist noch nicht reif genug, die Zügel deines Lebens selbst in die Hand zu nehmen.


Oder du folgst der Vernunft, aber dann merkst du, dass Vernunft allein nicht ausreicht und man auch Gefühle braucht. Ohne Gefühle ist der rationale Mensch nur Kopf. Er verliert den Kontakt mit dem Körper, er verliert den Kontakt zum Leben, er ist nicht mehr verbunden. Er funktioniert nur noch als Denkmechanismus. Denken kann einem jedoch nicht lebendig machen, im Denken fließt nicht der Saft des Lebens. Es ist etwas sehr Trockenes. Dann sehnst du dich, sehnst dich nach etwas, was deine Energie wieder in Fluss bringt, das dich wieder frisch, lebendig und jung macht. So geht es immer weiter, und du jagst wie ein Hund dem eigenen Schwanz hinterher.


Für Buddha sind all diese Verhaltensweisen Reaktionen, und jede Reaktion kann nur partiell sein, einen teil von dir betreffen. Nur wirkliche <antworten auf die jeweilige Situation ist total, während alles, was partiell ist, ein Fehler ist. So definiert er Fehler: Alles, was partiell ist, ist ein Fehler. Denn deine anderen Teile bleiben unerfüllt und werden sich irgend wann rächen. Sei total. Antworten ist total, Reagieren ist partiell.

Wenn du auf eine Stimme hörst und ihr folgst, kommst du in Schwierigkeiten. Du wirst nie damit Zufrieden sein. Nur ein Teil von dir ist befriedigt, die anderen beiden Teile sind völlig unbefriedigt. Zwei Drittel deines Wesens deines Wesens sind also unbefriedigt, und ein Drittel ist befriedigt. So bist du innerlich immer in Aufruhr. Was immer du tust – eine Reaktion kann dich niemals zufrieden stellen, weil sie nur ein Teil von dir betrifft.


Antworte auf die Situation! Antworten ist total! Dann funktionierst du nicht von diesem Dreieck heraus, du wählst nicht einen Teil, sondern bleibst einfach bewusst, ohne zu wählen. Du bleibst in der Mitte. Und aus dieser Mitte heraus agierst du – weder als Kind noch als Eltern, noch als Erwachsener.. Du stehst darüber. Das bist nun du, dein Sein. Das PAC-Dreieck ist wie ein Wirbelsturm, und deine Mitte ist wie das Zentrum eines Zyklons. Wann immer es nötig ist, auf eine Situation zu antworten, dann, so sagt Buddha, werde als erstes achtsam, werde bewusst. Erinnere dich an deine Mitte. Sei ein paar Augenblicke einfach da, bevor du etwas tust. Du brauchst nicht darüber nachzudenken, denn Denken ist partiell. Du brauchst nicht dazu zu fühlen, denn fühlen ist partiell. Du brauchst auch keine Lösung deiner Eltern, in der Bibel, im Koran, der Gita – alles Stimmen der Eltern zu finden. Völlig unnötig. Du bleibst einfach ruhig und still, einfach wach und beachtest die Situation, als wärst du völlig ausserhalb davon, wie ein ferner Beobachter auf dem Berg.


Das ist die erste Voraussetzung. Immer wenn du handeln willst, sei zuerst in deiner Mitte. Dann lass die Handlung aus der Mitte kommen. Dann wird alles, was du tust, rechtschaffen sein, alles was du tust, wird richtig sein.


Buddha sagt: „Rechte Achtsamkeit ist die einzige Tugend, die es gibt. Nicht achtsam zu sein heißt irrezugehen. Unbewusst zu Handel heißt irrezugehen.



 

Inhaltliche Quellenangabe: Die Herausforderung des Lebens annehmen – Buddha sprach, Osho

 


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Kommentare: 1
  • #1

    Siegelbruch (Montag, 10 August 2015 18:56)

    Das Wort ist die Mitte und erkennendes Leben, doch wer kennt schon sein Wort, also muss er alles über die vernunftbetonte Regel der unlogischen Muttersprache, oftmals sogar sehr affektgeladen, zum Besten geben. Nein, auch Buddha hat das nicht erkannt, um nicht in der regelnden Muttersprache herumzuirren blieb er lieber schweigsam meditierend in der Mitte, und niemand hat es verstanden, war doch die geregelte Muttersprache, als Schall und Rauch, ihre gute Sitte.
    http://upvs.wordpress.com/

    Siegelbruch