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Liebe, Teil 4 von Jiddu Krishnamurti

 

 

 

 

Liebe 4

Die Regierung sagt: »Gehe hin und töte aus Liebe zu Deinem Vaterland.« Ist das Liebe? Die Religion sagt: »Gib die Sexualität aus Liebe zu Gott auf.« Ist das Liebe? Ist Liebe Begehren? Sagen Sie nicht nein. Für die meisten von uns ist es so - das Begehren nach Sinnenlust, der Genuss, der durch die Sinne, durch sexuelle Bindung und Erfüllung erlangt wird. Ich bin nicht gegen Sexualität, sehe aber, was sie in sich birgt. Was Sexualität Ihnen vorübergehend schenkt, ist die völlige Preisgabe Ihrer selbst, dann aber fallen Sie zurück in Ihre Unruhe und wünschen eine ständige Wiederholung jenes Zustandes, in dem es keinen Kummer, kein Problem, kein Selbst gibt. Sie sagen, dass Sie Ihre Frau lieben. In dieser Liebe ist sexuelle Lust enthalten, das angenehme Gefühl, jemanden im Hause zu haben, der nach Ihren Kindern sieht, der kocht. Sie sind von ihr abhängig; sie hat Ihnen ihren Körper gegeben, ihre Gefühle, hat Sie angespornt und Ihnen ein gewisses Gefühl der Sicherheit und des Wohlseins vermittelt. Dann wendet sie sich von Ihnen ab; sie langweilt sich oder geht mit einem anderen davon. Damit ist es um Ihre Gemütsruhe geschehen, und diese Störung, die Sie nicht mögen, wird Eifersucht genannt. Darin liegt Leid, Angst, Hass und Gewalttätigkeit. In Wirklichkeit meinen Sie: »Solange Du mir gehörst, liebe ich Dich, aber in dem Augenblick, da Du mir nicht mehr gehörst, beginne ich Dich zu hassen. Solange ich mich darauf verlassen kann, dass Du meine sexuellen oder anderen Wünsche erfüllst, liebe ich Dich; aber in dem Augenblick, da Du aufhörst, meine Wünsche zu befriedigen, mag ich Dich nicht mehr.« So kommt es zur Feindschaft zwischen Ihnen, zur Trennung, und in diesem Zustand gibt es keine Liebe mehr. Aber wenn Sie mit Ihrer Frau leben können, ohne dass das Denken alle diese widersprüchlichen Zustände, diese endlosen Streitereien in Ihnen hervorruft, dann vielleicht - vielleicht - werden Sie wissen, was Liebe ist. Dann sind Sie völlig ungebunden, und Ihre Frau ist es auch. Wenn Sie jedoch durch das Verlangen nach den Freuden des Daseins von ihr abhängig werden, sind Sie ihr Sklave. Wenn man liebt, muss Freiheit da sein, nicht nur von dem anderen, sondern auch von sich selbst.

 

 

Jiddu Krishnamurti

Buch Einbruch in die Freiheit Liebe

Weitere Teile in den nächsten Tagen

 


Jiddu Krishnamurti, geboren 1895 in Indien, gestorben 1986 in den USA, war einer der großen Revolutionäre unseres Jahrhunderts und einer der unabhängigsten Denker, die sich je der Erforschung der menschlichen Natur zuwandten. Auf Vortragsreisen und in mehr als 60 Büchern legte er Suchenden in aller Welt seine Auffassung eines geistigen Erwachens ohne die Vermittlung traditioneller religiöser Methoden dar.

Die beiden großen Themen Krishnamurtis waren „Freiheit“ und „Liebe“. Zu seine berührendsten Texte zum Thema „Liebe“, die zum Tiefsten gehören, was er je geschrieben oder gesprochen hat. Ein aufrüttelndes Dokument geist-iger Klarheit und selbstloser Hingabe. Eines der schönsten Zeugnisse von Krishnamurtis tiefer Verwirklichung!   








Das erleuchtete Buch

Und wenn die Sonne sich neigt...

Die Menschen stehen in ihrem eigenen Schatten und trüben dadurch ihre Lebensumstände. Um das zu ändern, gibt es bereits unzählige Wege und viele Bücher über schicksalslenkende Methoden. Doch wo liegt der Kernpunkt? 

 

Die Quintessenz einer Erkenntnis zeigte, dass alle Menschen als erleuchtete Wesen geboren werden. Eine fehlgeleitete Sichtweise schwebt über dieser Welt. Doch es gibt einen Weg, in die Ur-Essenz zurückzukehren

 

 

Jeder von euch hat als göttliches Wesen im Irdischen die Fähigkeit, euch und diese Welt wieder ins Lot zu bringen. Steuert euer existenzielles Geburtsrecht mit all euren göttlichen Gaben an, um die Welt für diejenigen, die folgen werden, besser zu machen. Ihr habt die verloren geglaubte Fähigkeit dazu. 



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